Warum Rasierhobel?

Rasierhobel sind äußerst langlebig und stellen daher eine tolle Alternative zu Einwegrasierern aus Plastik dar (oder auch zu anderen Rasiermethoden, bei denen man das Material nur einmal verwenden kann). 

Ich verwende meinen mittlerweile seit fast einem Jahr und bin sehr zufrieden: Einfache Handhabung, keine Schnittwunden, auf lange Sicht gesehen sehr viel günstiger als Einwegrasierer und vor allem natürlich viel besser für die Umwelt.

Falls das dein Interesse geweckt haben sollte, findest du nähere Informationen in diesem Artikel.

Ein kleiner Erfahrungsbericht

Allgemeines und Anschaffungskosten

Der Rasierhobel war vor der Erfindung der Einwegrasierer weit verbreitet und sieht in seiner modernen Form so oder so ähnlich aus:

Das Ding ist aus Metall, hält daher normalerweise ein Leben lang und hat austauschbare Klingen. Es ist in der Anschaffung natürlich viel teurer als die 08/15 Plastikrasierer, aber wenn man bedenkt, wieviele Einwegrasierer man im Laufe eines Lebens kaufen müsste, macht sich die Investition auf lange Sicht gesehen eindeutig bezahlt.

Ich habe für den Rasierer Euro 34,00 bezahlt (inkl. 1 Klinge) und für 5 Ersatzklingen Euro 2,80. Jede Klinge kann man laut Geschäft einen Monat lang verwenden, aber laut einschlägiger Internetblogs kann man sie jeweils bis zu 1 Jahr verwenden (da man jede Klinge insgesamt von 4 Seiten verwenden kann).

Anwendung

Solltest du dich zum Kauf eines solchen Rasierers entschließen, nimm die Sicherheitsanweisungen in der Packungsbeilage bitte nicht ernst. Sie haben auch mich anfangs stark eingeschüchtert, weil sie sich anhören, als würden sie dir eine geladene Pumpgun aushändigen. Ich habe mich also beim ersten Ausprobieren mit leicht zitternden Händen an die Arbeit gemacht, weil ich nach dem Lesen der Packungsbeilage Bilder von Blutbädern und aufgeschnittenen Pulsadern im Kopf hatte. Aber am Ende war die Anwendung kinderleicht.

Obwohl er weniger Sicherheitsmechanismen hat als die handelsüblichen Einwegrasierer, schneide ich mich mit dem Rasierhobel nur äußerst selten (mit Plastikrasierern habe ich mich früher hingegen regelmäßig geschnitten). Ich verwende den Rasierer auch problemlos in der Bikinizone und im Achselbereich. In der Bikinizone sollte man halt die Haut etwas mit den Fingern straffen, aber das habe ich auch gemacht, als ich noch mit Plastikrasierern ans Werk gegangen bin.

Ich würde dir einfach raten, ein paar Mal an wenig komplizierten Stellen zu üben (z.B. an den Beinen), bis du dich sicher fühlst und es erst dann vorsichtig in der Bikinizone und im Achselbereich zu probieren und dabei immer schön die Haut straff zu halten. Beim Rasierhobel wendet man allerdings eigentlich ohnehin keinerlei Druck an, außer dem, der durch das Eigengewicht des Rasierers entsteht. Wenn du den Rasierer so wie vorgesehen nur über die Haut gleiten lässt, ohne Druck auszuüben, kann ich mir daher nicht vorstellen, dass mehr passieren könnte als bei einem Plastikrasierer. Den richtigen Winkel hat man auch nach wenigen Sekunden des Ausprobierens herausgefunden. Und wenn ich mich doch einmal im Winkel irre, verursacht das kein Blutbad, sondern der Rasierer schneidet halt einfach nicht, bis ich ihn im richtigen Winkel halte.

Als Gleitunterlage kannst du wie bei anderen Rasierern auch normale Seife oder spezielle Rasierseife verwenden. Ich persönlich komme mit normaler Seife gut zurecht.

Insgesamt war die Rasur selbst schon beim ersten Mal - obwohl ich damals noch sehr langsam und vorsichtig vorgegangen bin - praktisch gleich schnell wie mit einem handelsüblichen Einwegrasierer.

Zusammenbauen und reinigen

Der Rasierer kann zu Reinigungszwecken in seine Einzelbestandteile zerlegt und einfach unter fließendem Wasser mit etwas Seife gereinigt werden. Achte dabei darauf, die Klinge nicht an ihren Längsseiten zu berühren, da du dich ansonsten schneiden könntest.

Dadurch, dass der Rasierer auseinandergenommen und seine Einzelteile gewaschen werden können, kommt es hier im Gegensatz zu den Einwegrasierern auch nicht vor, dass schon geschnittene Härchen von einer vorhergehenden Rasur unhygienisch zwischen den Rasierblättern hängenbleiben.

Nach der Reinigung lässt du den Rasierer zerlegt in seine Bestandteile eine Zeit lang trocknen und setzt ihn danach wieder zusammen, indem du die Bestandteile wie auf den Fotos hier oben gezeigt übereinanderlegst bzw. aneinanderschraubst. 

 

Zusatzinfo: Woher bekommst du die Produkte?

Rasierhobel: Ich habe meinen im Geschäft von Wiener Seife in Wien gekauft. Solltest du nicht in Wien wohnen, kannst du den Rasierhobel auch online bestellen.

Rasierklingen: Sind ebenfalls im Geschäft von Wiener Seife in Wien erhältlich. Solltest du nicht in Wien wohnen, kannst du sie auch online bestellen.

Anmerkung: 

Viele der von mir empfohlenen Produkte kannst du auch in gut sortierten Bioläden oder Reformhäusern oder teilweise auch in normalen Supermärkten erwerben und prinzipiell würde ich dir aus der Perspektive des Umweltschutzes immer empfehlen, "offline" einkaufen zu gehen anstatt online zu bestellen (da im letzteren Fall mehr Verpackung und längere Transportwege anfallen). Solltest du allerdings keinen Zugang zu Geschäften haben, die die von mir empfohlenen Produkte anbieten, so halte ich es immer noch für besser, dir online die Zutaten zu beschaffen, die du zur Herstellung deiner eigenen Produkte benötigst als industrielle Produkte offline zu kaufen. Da viele der Zutaten vielseitig verwendbar sind und für einen langen Zeitraum ausreichen, fällt hierbei in Summe noch immer weniger Müll an und außerdem hast du sehr viel mehr Kontrolle darüber, welche Stoffe du in und an deinen Körper lässt. Solltest du online bestellen, so würde ich dir raten, möglichst immer mehrere Produkte zum selben Zeitpunkt zu bestellen (anstatt immer nur ein Produkt pro Bestellung), da in diesem Fall die verschiedenen Produkte - wenn logistisch möglich - in nur einem Paket gemeinsam versandt werden anstatt in mehreren separaten Paketen und dadurch das Abfallaufkommen zumindest reduziert wird. Alternativ oder zusätzlich kannst du dich auch mit anderen Leuten zusammentun um eine gemeinsame größere Bestellung an eine einzige Adresse zu tätigen und die Produkte dann lokal zu verteilen.