Warum Ringelblumencreme?
Die Ringelblume ist eine kleine Wunderwaffe für deine Haut.
Ihr werden abschwellende, antibakterielle, antiseptische und entzündungshemmende Eigenschaften nachgesagt, außerdem soll sie gegen Akne und andere Hautleiden helfen, die Hautdurchblutung und die Spannkraft der Haut fördern und gegen trockene und rissige Haut helfen.
Sie soll außerdem wirksam bei Brandwunden, Ekzemen, Furunkeln, Insektenstichen, Krampfadern, Lymphknotenschwellungen und -entzündungen, Narbenwucherungen, Pilzerkrankungen, schlecht heilenden Wunden, Schnittwunden, Sonnenbrand, Verbrennungen, Warzen, Windeldermatitis und Wunden im Allgemeinen sein.
In diesem Artikel zeige ich dir, wie du basierend auf den Inhaltsstoffen der Ringelblume eine wunderbare Gesichts- und Allzweckcreme leicht zuhause herstellen kannst.
Doch warum solltest du dir die Mühe machen, dieses Produkt selber herzustellen anstatt es einfach zu kaufen?
Kurz zusammengefasst:
- Höhere Kontrolle über die Inhaltsstoffe
- Frei von Tierversuchen
- Weniger Verpackungsmüll - besser für die Umwelt
- Sehr viel günstiger als gekaufte Produkte vergleichbarer Qualität
- Individuelle Anpassung an deine Bedürfnisse
Zeitaufwand und Kosten
Zeitaufwand:
- 25 min
Kosten für 50 g Creme:
- 96 Cent
Herstellungsschritte
Du benötigst
Die angegebenen Mengen ergeben ca. 50 g Creme.
- 13 g Ringelblumenmazerat (Anleitung für Mazerate)
- 30 g Pfefferminzhydrolat (Anleitung für Hydrolate)
- 5 g Bienenwachs
- 4 g Lameecreme
- 2 g EcoKons oder AquaKons oder alternativ dazu 5 g einer Tinktur deiner Wahl (Anleitung für Tinkturen) bzw. eines 40%igen Alkohols deiner Wahl
- Optional: 5 Tropfen Aloe Vera Öl
- Optional: 5 Tropfen ätherisches Öl in Bioqualität
- Einen leeren Cremetiegel oder ein gut verschließbares Glas (z.B. leeres Marmeladenglas)
- Einen Kochlöffel
- Eine Waage
- Ein Schälchen zum Abwiegen
- Einen Wasserkocher
- Zwei Töpfe, wobei der eine in den anderen passen muss
Die Zutaten sollten im Idealfall alle bio bzw. möglichst unbehandelt und frei von Schadstoffen sein, denn je unbelasteter die Grundzutaten sind, desto hochwertiger wird natürlich auch das Endprodukt.
Abwiegen Fettphase
Für die sogenannte Fettphase musst du das Mazerat, die Lameecreme und das Bienenwachs getrennt voneinander abwiegen. Ich mache das normalerweise hintereinander im selben Gefäß. Zuerst das Mazerat, das ich dann abgewogen gleich in den Topf gebe, und danach die Lameecreme und das Bienenwachs.
Vermischen der Komponenten der Fettphase
Um die Komponenten der Fettphase miteinander vermischen zu können, musst du sie erwärmen, sodass die Lameecreme-Tropfen und das Bienenwachs schmelzen und sich mit dem Mazerat vermengen.
Hierzu setze ich den kleineren Topf in den größeren ein und leere danach im Wasserkocher erhitztes Wasser in den unteren Topf, bis das Wasser den Boden des oberen Topfes schön von außen umspült. Hierbei muss man darauf achten, nicht unabsichtlich Wasser in den oberen Topf zu verschütten. Sollte dir das passieren, musst du den kleinen Topf trockenwischen um durch das zusätzliche Wasser nicht das Verhältnis zwischen den Komponenten der Fett- und der Wasserphase zu verfälschen.
Du kannst nun das Mazerat, die Lameecreme und das Bienenwachs in den oberen Topf geben und mit dem Kochlöffel verrühren, bis die Lameecreme-Tropfen und das Bienenwachs vollkommen geschmolzen sind und eine homogene - leicht schäumende - Flüssigkeit entstanden ist.
Wichtig: Um dies zu erreichen, musst du die Herdplatte NICHT einschalten - die vom Wasserbad verursachte Wärme genügt hierfür vollkommen und das Gemisch sollte auch auf keinen Fall zum Blubbern oder Kochen gebracht werden, denn durch die zu starke Hitzeentwicklung würden sich die enthaltenen Wirkstoffe leicht verflüchtigen.
Hinzufügen der Wasserphase
Pfefferminze gilt als hilfreich bei unreiner Haut, kühlend und entzündungshemmend.
Um dir die Inhaltsstoffe zusätzlich zu denen der Ringelblume zunutze zu machen, wiege nun das Pfefferminzhydrolat ab und füge es langsam unter ständigem Rühren dem Fettphasengemisch hinzu. Es entsteht dadurch zuerst eine leicht schleimig aussehende Flüssigkeit.
Vermischen der Fett- und der Wasserphase
Den "Schleim" musst du nun so lange rühren, bis sich die Komponenten der Fett- und der Wasserphase miteinander vermischt haben und eine homogene Creme entstanden ist. Die Konsistenz sollte ungefähr so sein wie auf dem Bild oben rechts.
Verfeinern
Wenn du willst, kannst du die Wirkung der Creme noch durch das Hinzufügen von Aloe Vera Öl verstärken. Aloe Vera hilft gegen Brandverletzungen, Brandwunden, Hautkrankheiten wie Akne und Schuppenflechte, kleinere Wunden, Pilze und Sonnenbrand.
In dieser Phase kannst du optional auch ein ätherisches Öl deiner Wahl hinzufügen um der Creme eine bestimmte Duftnote zu verleihen.
Konservierung und Abfüllen
Da diese Creme auch aus anderen Flüssigkeiten abgesehen von Öl besteht, ist sie anfälliger für Keime und du musst sie daher - im Gegensatz zu den nur aus Öl und Bienenwachs hergestellten Salben - konservieren. Hierzu verwende ich ein pflanzliches Konservierungsmittel (EcoKons oder AquaKons) bzw. eine Tinktur oder reinen Alkohol. In jedem Fall wird das Konservierungsmittel vor dem Abfüllen mit der Creme vermischt.
Danach kannst du die Creme in ein leeres Gefäß abfüllen. Das Gefäß sterilisiere ich vorher immer mit im Wasserkocher erhitztem Wasser, das ich über den Deckel, ins Innere und über den Rand des Tiegels leere. Danach schüttle ich den Tiegel und den Deckel gründlich um möglichst wenige Wassertropfen im Glas zurückzulassen.
Abkühlen lassen und Aufbewahrung
Nun solltest du die Creme eine Weile bei geschlossenem Deckel stehen lassen, damit sie abkühlen kann.
Danach bewahre ich Cremes, die ich nur ab und zu verwende, im Kühlschrank auf. Produkte, die ich täglich verwende, lasse ich einfach im Badezimmer stehen.
Die Creme sollte sich ca. 1 Jahr lang halten.
Anwendung
Ich verwende diese Creme als tägliche Gesichtscreme, sowohl morgens als auch abends. Sie eignet sich aber auch hervorragend als Hand- oder Fußcreme oder zur Behandlung akut auftretender Hautleiden.
Wünscht du dir eine noch intensivere Pflege, so empfehle ich dir diese selbstgemachte Ringelblumensalbe. Diese ist vielseitig einsetzbar bei den verschiedensten Hautleiden (rissige Hände aufgrund der Kälte im Winter, Juckreiz, kleine allergische Reaktionen, Narben, Sonnenbrand, etc.) und eignet sich auch wunderbar zur Intensivpflege besonders pflegebedürftiger Haut (Augenpartie, Lippen, Ellbögen, Hände, Füße).
Zusatzinfo: Woher bekommst du die Zutaten?
Bienenwachs: Wäre in der Apotheke erhältlich, ich empfehle allerdings NICHT, es dort zu kaufen, da es mir chemisch behandelt und überteuert erscheint. Ich beziehe mein Bienenwachs mittlerweile über das Bio-Standl meines Vertrauens auf meinem Lieblingsmarkt. Dort bieten sie eigentlich kein Bienenwachs an, meine Lieblingsverkäuferin hat es aber auf meine Bitte hin für mich bestellt - zu einem deutlich niedrigeren Preis als die Apotheke. Also falls auch du auf einem Markt einkaufen gehen solltest - einfach mal nachfragen :-)
Pfefferminzhydrolat: Kannst du wie erwähnt einfach selber zu Hause herstellen (nach dieser Anleitung). Pfefferminze zum Selberabfüllen erhältst du in Wien z.B. beim Greißler; in der Kräuterdrogerie füllen sie dir das Produkt auf Wunsch in ein mitgebrachtes Gefäß ab. Da die Verkäuferin den Behälter zwingend mit Inhalt und Haltbarkeitsdatum beschriften muss, nimm am besten einen Stift mit, der auf dem von dir mitgebrachten Behälter haftet - so muss nicht extra eine Etikette verbraucht werden. Die Ware in der Kräuterdrogerie ist zwar nicht offiziell bio-zertifiziert, wurde jedoch auf Schadstoffrückstände und Wirkstoffinhalt überprüft; falls du nicht in Wien wohnen solltest, hier meine Empfehlung
EcoKons / AquaKons: Wird von der Kosmetikmacherei angeboten. Entweder in ihrem Geschäft in Wien oder aber in ihrem Onlineshop.
Tinktur: Kannst du wie gesagt selber herstellen - hier geht es zur Anleitung.
Lameecreme: Dies ist eines der wenigen Produkte, bei denen ich zum Onlinekauf rate. Lameecreme gäbe es zwar u.a. in der Kosmetikmacherei direkt im Geschäft zu kaufen, allerdings enthält die von ihnen verkaufte Variante Palmöl, daher würde ich euch dringend abraten, sie dort zu erstehen. Die einzige Lameecreme ohne Palmöl, die ich bis jetzt finden konnte, wird vom Stübener Kräutergarten in ihrem Onlineshop verkauft. Sie haben hauptsächlich Bioware im Sortiment und verzichten so gut es geht auf Plastik. Wer in Dornbirn oder Umgebung lebt, kann sich die Produkte gegen Vorbestellung auch direkt von ihrem Lager abholen. Es gäbe natürlich auch andere Emulgatoren außer Lameecreme, allerdings ist diese mein Favorit, da sie herrlich umkompliziert zu verwenden ist, den Cremen eine tolle Konsistenz verleiht und dafür sorgt, dass sie sehr rasch einziehen.
Aloe Vera Öl: Erhältst du in der Apotheke oder im Reformhaus oder auch online. Öle der Marken LaVita oder Primavera haben einen guten Ruf.
Ätherisches Öl in Bioqualität: Erhältst du in der Apotheke oder im Reformhaus oder auch online. Öle der Marken LaVita oder Primavera haben einen guten Ruf.
Das Mazerat kannst du wie erwähnt einfach selber zu Hause herstellen (nach dieser Anleitung). Die dazu notwendigen Zutaten erhältst du hier:
Ringelblume in Bioqualität: In der Kräuterdrogerie in Wien füllen sie dir das Produkt auf Wunsch in ein mitgebrachtes Gefäß ab. Da die Verkäuferin den Behälter zwingend mit Inhalt und Haltbarkeitsdatum beschriften muss, nimm am besten einen Stift mit, der auf dem von dir mitgebrachten Behälter haftet - so muss nicht extra eine Etikette verbraucht werden. Die Ware in der Kräuterdrogerie ist zwar nicht offiziell bio-zertifiziert, wurde jedoch auf Schadstoffrückstände und Wirkstoffinhalt überprüft; falls du nicht in Wien wohnen solltest, hier meine Empfehlung
Olivenöl: Bekommst du in Wien zum Selberabfüllen z.B. beim Greißler; falls du nicht in Wien wohnen solltest, hier meine Empfehlung
Sonnenblumenöl: Bekommst du in Wien zum Selberabfüllen z.B. beim Greißler; falls du nicht in Wien wohnen solltest, hier meine Empfehlung
Anmerkungen:
Wie man sieht, kaufe ich einige der Produkte, die ich regelmäßig zur Herstellung von Kosmetika, etc. in Verwendung habe, zurzeit noch verpackt, da ich bis jetzt leider noch keine andere Lösung gefunden habe. Sobald ich eine bessere - verpackungsfreie - Lösung gefunden habe, werde ich dir die Info natürlich weitergeben.
Des Weiteren möchte ich anmerken, dass du einige der von mir empfohlenen Produkte auch in gut sortierten Bioläden oder Reformhäusern oder teilweise auch in normalen Supermärkten erwerben kannst und prinzipiell würde ich dir aus der Perspektive des Umweltschutzes auch immer empfehlen, "offline" und ohne Auto einkaufen zu gehen anstatt online zu bestellen (da im letzteren Fall mehr Verpackung und längere Transportwege anfallen). Solltest du allerdings keinen Zugang zu Geschäften haben, die die von mir empfohlenen Produkte anbieten, so halte ich es immer noch für besser, dir online die Zutaten zu beschaffen, die du zur Herstellung deiner eigenen Produkte benötigst als industrielle Produkte offline zu kaufen. Da viele der Zutaten vielseitig verwendbar sind und für einen langen Zeitraum ausreichen, fällt hierbei in Summe noch immer weniger Müll an und außerdem hast du sehr viel mehr Kontrolle darüber, welche Stoffe du in und an deinen Körper lässt. Solltest du online bestellen, so würde ich dir raten, möglichst immer mehrere Produkte zum selben Zeitpunkt zu bestellen (anstatt immer nur ein Produkt pro Bestellung), da in diesem Fall die verschiedenen Produkte - wenn logistisch möglich - in nur einem Paket gemeinsam versandt werden anstatt in mehreren separaten Paketen und dadurch das Abfallaufkommen zumindest reduziert wird. Alternativ oder zusätzlich kannst du dich auch mit anderen Leuten zusammentun um eine gemeinsame größere Bestellung an eine einzige Adresse zu tätigen und die Produkte dann lokal zu verteilen.
Mastergodape
Fr., 28.09.2018 - 18:13
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Rechtschreibfehler im Titel